Geschichte
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Das Wappen des 7. Minensuchgeschwader
Das Wappen ist in Form eines nach unten spitz zulaufenden Schildes gestaltet. In Längsrichtung ist es in drei gleichbreite Felder unterteilt, von denen die äußeren in Rot und das innere in weiß gehalten sind. Den Mittelpunkt des Wappens bildet eine Ankertaumine, deren Kette nach unten zur Spitze des Wappens hin verläuft.
Die Farbgebung ist von dem Wappen der 7.Minensuchflottille (1939 - 1947) und der 7.Räumbootflottille (1940 - 1946)
übernommen worden.
Die Farben Rot - Weiß - Rot haben in der internationalen Zahlenflagge " 7 " ihren Ursprung.
(siehe auch rot / weiß, Eicheln und Hintergrund, im Wapper der 7. MSF)
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Zahlenflagge 7 der NATO |
Nach langer Recherche ist es uns jetzt gelungen das Wappen der 7. Minensuchflottille zu rekonstruieren.
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7. Minensuchflottille |
Aus dem Bundesarchiv
7. Minensuchgeschwader
Durch Aufstellungsbefehl Nr. 151 -Marine- vom 14. Oktober 1966 wurde die Aufstellung des 7. Minensuchgeschwaders zum 24. März 1967 in Neustadt in Holstein befohlen. Mit der Aufstellung wurde bereits am 1. Januar 1967 begonnen. Es war ursprünglich als 1. Küstenwachgeschwader vorgesehen. Am 27. September 1966 kam die FRAUENLOB als Typboot der Klasse 362 Küstenwachboot nach Neustadt. Ihr folgte am 26. Oktober 1966 die NAUTILUS. Beide Boote unterstanden bis zu Aufstellung des 7.Minensuchgeschwaders zunächst dem 5. Minensuchgeschwader. Mit der Indienststellung der GEFION und der MEDUSA bestand der Verband am 17. Februar 1967 aus vier Küstenwachbooten, welche unter den Nummern W 31 - W 34 Erprobungen fuhren. Am 20. März 1967 war mit Indienststellung der UNDINE das Geschwader vorerst komplett. Die Boote waren noch nicht mit Minenräumgeräten ausgestattet. Ein Jahr nach der Indienststellung des Geschwaders traten noch die MINERVA und die DIANA hinzu. Am 1. Januar 1968 wurden die Boote in Binnenminensuchboote Klasse 394 umbenannt, gleichzeitig begann die Ausstattung mit Minenräumgeräten. Ebenfalls 1968 wurden die Boote LORELEY (M 2678) und ATLANTIS (M 2679) als Minensuchboote in Dienst gestellt
und dem 7. Minensuchgeschwader unterstellt. Als letztes Boot wurde dem Geschwader am 10. Februar 1968 die ACHERON zugeteilt.
Im November 1969 erhielten alle Boote eine neue taktische Nummer, die mit einem "Y" begann.
Diese Umstellung von "M" auf "Y" erfolgte, um die Boote der Unterstellung der NATO zu entziehen.
Mit dieser taktischen Nummer eines "Hilfsschiffes" nahmen die Boote dann im Mai 1970 zum ersten mal an dem
Typmanöver "MINEFLOTEX 70" teil.
Die Teilnahme an Manövern nationalen Zuschnitts wurden bis 1973 zur ständigen Einrichtung.
Im Juli 1973 wurde das Geschwader dann der NATO unterstellt und erhielt auch wieder die Typbezeichnung
"M", für Minesweeper.
Am 26.September 1986 wurde dem Verband des 7. Minensuchgeschwader die Truppenfahne durch den Typkommandeur übergeben.
Zum 1. Januar 1996 wurde das 7. Minensuchgeschwader aufgelöst. (Organisations - Änderungsweisung Nr. 1 / 95 -Marine- für den Aufstellungsbefehl Nr. 151 -Marine- vom 29. September 1995).
14.03.2009 |
Bau der Boote |
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942Kb (...gefunden von Lothar Schwuchow) |
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Auszug aus dem Dockplan für die Klasse 394 vom 20.05.1965 |
Abteilungsplan
800pix X 3314pix
Aussenhautdurchlässe
800pix X 1256pix
Vorschriften
40kb
Der Typ 394 "Binnenminensuchboot" hat sich in den Einsatzgebieten der Nord- und Ostsee als konventioneller Minensucher so gut bewährt, dass 1982 und 1983 "lebensverlängernde Maßnahmen" durchgeführt wurden. Die Außenhaut und das Spantenwerk wurden verstärkt. Die Lebenserwartung der Boote wurde dadurch über das Jahr 2000 hinaus verlängert.
Kommandeure 7. Minensuchgeschwader:
1 |
• KKpt Wollny, Heinz 01.01.1967 - 14.01.1970 |
Nach langer Krankheit hat uns am 05.Mai 2007 unser damaliger Gründungs-Kommandeur, FKpt. Heinz Wollny, im 84. Lebensjahr verlassen. Wir werden ihn stets in bester Erinnerung behalten. |
† 2007 |
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2 |
• KKpt Hauschild, Uwe 15.01.1970 - 30.09.1971 |
† 2007 |
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3 |
• KKpt Büttner, Uwe 01.10.1971 - 30.09.1974 |
† 2008 |
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4 |
• FKpt Berger, Hans-Kristian 01.10.1974 - 30.11.1978 |
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5 |
• FKpt Feldes, Waldemar 01.12.1978 - 30.09.1981 |
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6 |
• FKpt Schulz, Günter 01.10.1981 - 30.10.1984 |
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7 |
• FKpt Kramer, Hans-Christoph 01.11.84 - 30.09.86 |
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8 |
• FKpt Bleck, Dietmar 01.10.1986 - 28.09.1988 |
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9 |
• FKpt Anders, Wolfgang 29.09.1988 - 01.10.1991 |
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10 |
• FKpt Kultermann, Klaus A. 02.10.1991 - 15.09.1994 |
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11 |
• FKpt Luther, H. Christian 16.09.1994 - 30.06.1995 (1991-1992 S3 und stellvertretender Kommandeur)
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12 |
• ab 01.07.1995 -Jan 96 nicht besetzt, mit der Führung des Geschwaders beauftragt, S3 KKpt Ralf Menden |
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13 | •KptzS Hirtz 28.09.1995 - 31.05.1996 |
Laut Bundesarchiv in Freiburg sieht es mit der Außerdienststellung des Geschwaders wie folgt aus:
Das Geschwader wurde zum 1. Januar 1996 aufgelöst (Organisations-Änderungsweisung Nr. 1 / 95 -Marine- für den Aufstellungsbefehl Nr. 151 -Marine- vom 29. September 1995).
Unser "Badegast" auf der Frauenlob, Dieter Kramer, schreibt dazu:
Außerdienststellung des Geschwaders 25.03.1996
Da kann sich jetzt jeder seine Version zusammenbasteln.
Das 7.Minensuchgeschwader bestand zur "Blütezeit" aus 2 Divisionen mit je 5 Einheiten.
1. Division | 2. Division | |
Nautilus Frauenlob Gefion Medusa Undine |
Minerva Diana Loreley Atlantis Acheron |
(Blütezeit heißt: Es waren eigentlich nie alle Boote für längere Zeit zusammen, denn irgend ein Boot war immer weg.
Zur Reparatur, Umrüstung, Erprobung oder sonst irgend etwas.)
Technische Daten | |
Länge | 38m |
Breite | 8,2m |
Tiefgang | 2,2m |
Höhe | 14m über Wasser |
BRT | 252 (61,72NRT) |
Besatzung | 25 Mann |
Kraftübertragung | 2 fünfflügelige Propeller, 1,18m Durchmesser |
Steuerung | 2 Ruderblätter |
Bewaffnung | 1 X 40mm Bofors / Minenlegekapazität |
Geschwindigkeit | 14,5 Kn |
Motoren | 2 Mercedes Benz Viertakt 12-Zylinder Diesel mit je 1000 PS |
Generatoren | 3 Diesel-Generatoren a 98PS / 1 Diesel-Generator (700PS) für die Räumanlage |
Baukosten | ca. 7 Mio. DM |
Gebaut wurden dieses Boote in Rendsburg, am Nord-Ostsee-Kanal, von der Kröger Werft. (heute Lürssen)
Diese Werft ist neben normalem Schiffbau auch heute noch auf den Marineschiffbau spezialisiert.
Ausrüstung:
3 Rettungsinseln, Wurfanker, Schlauchboot, Minenräumausrüstung mit Kabeltrommel/ Winde, 1 Leinenwinde, vier Drehkräne (auch David`s genannt, 2 x Heck- und Mittschiffs), eine Schwinge mit Schwimmer 0, MES-Anlage
Schiffbau:
Holzbau (VIII Abteilungen), ausschließlich
verleimt, vorwiegend a-magnetisches Material. Seitenhöhe 3,99 m. Der Rumpf, der
erste Hauptspant ist U-förmig, wodurch die Form des Unterwasserbootskörper flach
verläuft.
Die Besatzung bestand aus 2 Offizieren, dem
Kommandanten und dem 1. Wachoffizier, 2 Portepeeunteroffizieren, dem
Decksmeister ( oder Schmadding) und einen leitenden Maschinist, 8
Unteroffizieren und 14 Mannschaftsdienstgraden.
(während des Aufbaues der Einheit waren auch Stabsbootsmänner als Kmdt. eingesetzt sowie ein Obermaat als Decksmeister)
Heimathafen Neustadt
(damals)
Auf der rechten Ansichtskarte sieht man an der vorderen Mole, Tender "Mosel" von 5.MSG oder Tender "Main" vom 5.Schnellbootgeschwader. Daneben an der linken Seite der Mole die Brandübungsschiffe der Schiffsicherungslehrgruppe. Hinter dem Tender liegen 9 Boote des 5. Schnellbootgeschwaders. Anschließend 7 Boote des 5.MSG und dann Tender Ems der Taucherlehrgruppe. Die beiden Schiffe an der hinteren Mole könnten die U-Boote Hai und Hecht sein. Das Bild oben, in der Mitte, zeigt typische Ostseekutter in Neustadt und daß der Hafen mal ein richtiger Fischereihafen war.
Der Neustädter Marine-Hafen im Oktober 1965 Links, Tender Mosel, dann das 5. SG, das 5. MG und rechts das Heck von Tender Ems. |
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Hafen Neustadt |
7tes-MSG aus der Luft |
Stadtplan Neustadt |
(heute)
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Neustädter Marine-Hafen im Mai 2005 |
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Germania Damals bekannte Kneipe, in der es ein gutes Bier gab. In 2006 dann abgerissen und jetzt eine Baulücke.
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Hamburger Hof Damals Tanzlokal und Hotel, heute China-Restaurant. Bardame war damals "Gerda" und Holger, ihr Mann, spielte Gitarre in der Band.
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Bar Im Keller war damals eine Bar mit entsprechendem Etablissment. Der Name war "Mausefalle". |
Seeburg Damals Restaurant und Tanzlokal. Heute, nach Abriss und Neubau, Wohnanlage. Zu sehen auch Ober- und Unterfeuer der Ansteuerung Neustadt.
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"Reblaus" Unten kleine Kneipe und oben "Orient-Bar" mit Brigitte als Bedienung. (lange blonde Haare) Damals war große "Pernot-Zeit". (Da ist viel Geld geblieben.) |
Uferweg gegenüber dem Hafen Damals bei Regen ein Schlammweg. Heute nur vom "Feinsten", trotz Abzug der Marine. Vermutlich mit EU-Geldern gebaut.
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Die Disco "Oller Kotten" wurde Mitte 1968 in Neustadt eröffnet. |
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Minenjagdboot Weiden (1.MSG Olpenitz) Sonst nur leere Liegeplätze.
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Hafen Neustadt (Ein trauriger Anblick) Winter 2005/2006
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August 1986 (v. U.Elster) |
Von Udo
Elster
Die mit ‚Niobe’ und ‚Hansa’ gemachten Erfahrungen flossen in die Entwicklung der
neuen Binnenminensuchboote des 7. Minensuchgeschwaders in Neustadt /Holstein mit
ein. Viel zu wenig wird beachtet, dass ein Teil dieser Bundesmarine-Neubauten
noch heute fleißig ihren Dienst bei der estnischen Marine tut. So soll man auch
den Gedanken nicht zu weit zurück weisen, dass sich eines Tages eine engagierte
Gruppe von Ex-Marinern dazu entschließt auch ein Boot dieses Typs für das Museum
in W’haven zurück zu holen, wie es die Schnellbootfahrer zur Zeit mit einem
S-Boot anstreben. Die ‚Niobe’ durfte ich während ihrer Zeit bei der
Marinesperrwaffenversuchsstelle in Kiel-Wik noch kennen lernen. Eine schöne
Zeit als Funker, die viel zu schnell vorüber ging und von der ich an anderer
Stelle noch berichten werde.
Küstenwachboot Niobe |
Binnenminensucher Nymphe |
Interessant zur Geschichte des 7.Minensuchgeschwaders (ausgegraben von Udo Elster) |
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84kb Zeitungsberichte zur Ausserdienststellung des Geschwaders |
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Die Wappen der zur Flottille gehörenden Geschwader der Bundesmarine (Stand 1987) |
Minensucherdenkmal in Cuxhaven
31.12.1995 Das 7. Minensuchgeschwaders in Neustadt/Holstein wird aufgelöst
Verwendung der verbliebenen Einheiten |
Am 01.04.1996 wurde das 3. Minensuchgeschwader in Olpenitz mit den fünf Binnenminensuchbooten Frauenlob, Gefion, Medusa, Undine und Loreley (Boote der Klasse 394 )des zuvor in Neustadt außer Dienst gestellten 7. MSG
und den fünf Mehrzwecklandungsbooten "Flunder", "Lachs", "Plötze", "Schlei" und "Zander", neu aufgestellt.
©www.panzerbaer.de
Die Mehrzwecklandungsboote haben eine Länge von 40m, sind 8,8m breit und haben 2,2m Tiefgang. Angetrieben von einer 750kW (1.020 PS) erreichen sie eine Geschwindigkeit von 11 kn. Die von einem Portepeeunteroffizier (Haupt- oder Stabsbootsmann) als Kommandanten geführte Besatzung besteht aus insgesamt 17 Mann. Die Bewaffnung besteht aus einer 20mm FlaK.
Seit 30.09.98 verstärkt Tender "Rhein" das 3. Minensuchgeschwader, der bis dahin zum 3. Schnellbootgeschwader in Flensburg gehörte. Mit der Einnahme der Neustruktur der Flottille der Minenstreitkräfte zum 01.10.1999 wurden die fünf Binnenminensuchboote dem 5. Minensuchgeschwader unterstellt und das 3. Minensuchgeschwader um modernere Minenabwehreinheiten ergänzt. Diese waren drei Minenjagdboote der Klasse 332 (Frankenthal-Klasse) und fünf Schnelle Minensuchboote Klasse 343 (Hameln-Klasse), die zum Minenjagdboot der Klasse 333 (Kulmbach-Klasse) umgebaut wurden.
Verbleib der 10 Minensuchboote des 7.MSG
Stand: Nov. 2022
10.11.2009 |
Aus Udo Elsters "Archiv" über das 30jährige Flottillen-Jubiläum |
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